Hallo schlechtes Gewissen, wer kennt’s?

Kopf Explosion - schlechtes Gewissen

Heute ist Sonntag, ich fahre mal wieder in der Weltgeschichte herum und erlebe die tollsten Dinge. Eigentlich müsste es mir hervorragend gehen oder? Wenn da nicht mein schlechtes Gewissen gegenüber priorisierter Aufgaben meinerseits wäre. Verpflichtungen wie Trainingspläne schreiben, noch mehr an meinen Zukunftsträumen arbeiten, Putzen und mich um meine Social-Media-Kanäle kümmern.

Alles Aufgaben, denen ich in meinem Leben anscheinend mehr Wichtigkeit zuschreibe, als dem Moment, in dem ich mich gerade befinde. Der Augenblick, den ich nicht zu 100 Prozent genießen kann, weil meine Gedanken bei meiner langen To-Do Liste sind.  An der aktuellen Situation, für die ich mich bewusst entschieden habe, kann ich nichts ändern. Ich sitze im Auto und fahre von Event zu Event, abends Konzert und dann zurück zum Brunchen mit Freunden. Als ich ins Auto einstieg, war ich mir der Konsequenz gewisser Produktivitätseinbußen bewusst und trotzdem bin ich mitgefahren. Dabei vergesse ich oft, dass ich zuvor aber schon mindestens 5 weitere Punkte auf der Liste abgearbeitet und mir durchaus diese Freizeitaktivitäten verdient habe. Ein Teil von mir weiß das und beschließt FREI zu machen, nur mein Gewissen lässt nicht locker und quält mich mit noch mehr Leistungsdruck.

Kennst du das mit den Hummeln im A… ?

Mein selbst diagnostiziertes Problem nennt sich Perfektionismus, der mich dazu bringt fast jeden Tag ans Limit zu gehen. Das ist unfassbar anstrengend. Mein selbst initiierter Leistungsdruck ist so hoch, dass ich täglich Grenzen überschreiten will und muss. Das bezieht sich auf meine geistigen sowie meine körperlichen Anstrengungen. Was passiert an Tagen, an denen ich nicht so kann, wie ich will, weil ich entweder verreist, krank bin oder mir Freizeiterlebnisse gönne?

Ich zerbreche mir den Kopf & bin hin und her gerissen.

Unfassbar und dabei ist weniger oft viel mehr. Eigentlich kommt es nie darauf an, wie quantitativ viel Zeit du in deine Arbeit steckst, sondern darauf, wie qualitativ du die Zeit nutzt, um produktiv zu sein. Ganz egal ob du das auf deine Arbeit, den Sport oder deine Beziehungen zu anderen Menschen projizierst … der Satz trifft immer zu. Die Lösungen gegen dieses schlechte Gewissen heißen, innere Ausgeglichenheit und Akzeptanz für Pausen.

Beispiele für den Alltag:

  • Wenn du am Tag nur eine Stunde Zeit für deine Arbeit (wichtigsten ToDo’s) hast, diese aber geordnet und strukturiert nutzt, wird es sich trotzdem rentieren. Fokussiere dich und sei stolz, darauf, was du in dieser Stunde erledigt hast!
  • Wenn du  so viel zu tun hast, dass du es mal nicht ins Fitnessstudio schaffst, dann benutzte deinen eigenen Körper, mach Crunches oder Liegestütze daheim und nimm die Treppe statt den Aufzug. Egal was du bei einem zu vollen Tagesablauf zu tun hast, sieh der Wahrheit ins Gesicht und mach dir bewusst: „Zum Sport schaffe ich es heute nicht, dafür nutzte ich alle Bewegungsmöglichkeiten, die mir mein Alltag heute bietet“.
  • Wenn du versuchst, deine Großeltern möglichst oft zu besuchen, ohne wirklich Zeit für sie zu haben, macht dir das nur Stress und keinen glücklich. Für Menschen, die einem etwas bedeuten, muss man sich Zeit nehmen, für Sie da sein und eben nicht nur körperlich. Auch hier gilt, dann lieber seltener Treffen, dafür die Treffen aber mit emotionaler Anwesenheit belohnen.

Ich übe mich darin keinen Dingen und Aufgaben mehr hinterher zu trauern die ich situationsbedingt nicht ändern oder erledigen kann. Kennst du das? Dann glaub mir, es hilft, sich zu bemühen das Positive zu erkennen, dieses zu fokussieren und sich damit auseinanderzusetzen. Frage dich bewusst, ob es tatsächlich wenig ist oder ob du die Ansprüche an dich selbst viel zu hochschraubst.

Mein Tipp: erstellt euch temporäre Prioritäten, geht in erster Linie immer danach was euch guttut und worauf ihr Lust habt. Wenn dann dafür die Wohnung eben erst ein Wochenende später geputzt wird, kein Stress ihr könnt ja wenigstens schon mal den Müll rausbringen. Das Wichtigste ist, ihr macht immer so viel wie euch guttut. Und falls es euch beruhigt, ihr macht niemals nichts, denn sogar, wenn wir schlafen, tun wir uns und unserem Körper etwas Gutes 😉 Fazit: lass uns aufhören ein schlechtes Gewissen zu haben und einfach das Leben genießen!